Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation - PNF
Die Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage nach PNF wurde Ende der vierziger Jahre in den USA von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin M. Knott entwickelt.
Sie dient der Fazilitation (Bahnung) von physiologischen Bewegungen über die funktionelle Einheit von Nerv und Muskel. Die Bahnung lässt sich über gezielte Reize, wie z.B.: Grifftechniken, Zug auf die Muskelspindeln oder Gelenkrezeptoren oder Druck in das Gelenk stimulieren.
PNF berücksichtigt den Menschen immer als Ganzes. Das heißt, es wird nicht nur ein Muskel oder ein Gelenk behandelt, sondern es werden Bewegungsmuster der Extremitäten immer mit der zugehörigen Rumpfmuskulatur kombiniert. Dadurch wird die Therapie effektiver und wirkt sich schneller auf Alltagsbewegungen aus.
Zur Anwendung kommt die Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage nach PNF bei:
- nach Abschluß der Hirnreife erworbenen zentralen Bewegungsstörungen, wie z.B. Schlaganfall, M. Parkinson, neurolog. Muskelerkrankungen u.s.w.
- Bewegungsstörungen, die z.B.: durch ein Trauma ( Fraktur etc. ) entstanden sind (hier lt. Heilmittelkatalog nicht zu verordnen)
- und vieles mehr
Zur Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage nach PNF bedarf es gegenwärtig einer speziellen Weiterbildung, die aus einem zweiwöchigen Grundkurs und einem einwöchigen Aufbaukurs mit abschließender Zertifikatsprüfung besteht.
Die Krankengymnastik auf neurologischer Grundlage nach PNF ist im Rahmen der Richtlinien des Heimittelkataloges verordungsfähig. Der Richtwert für die Behandlungszeit beträgt 25 Minuten.
Therapeutische Wirkung
- Koordinierung physiologischer Bewegungsabläufe
- Abbau pathologischer Bewegungsmuster
- Normalisierung des Muskeltonus
- Muskelkräftigung
- Muskeldehnung
- Gelenkmobilisation
- Verbesserung der Stabilität
Laut Heilmittelkatalog leider nur für Erkrankungen des ZNS vorgesehen.